Baubeschreibung:
Der die Ortsmitte dominierende, stattliche Kommunalbau wurde 1924 in historisierenden
Formen errichtet. Das Erdgeschoss nahm den heute noch betriebenen Backes und den
Wiegeraum auf. Im Obergeschoss befanden sich der Ratssal und einige Nebenräume. Trotz
der historisierenden Zitate mittelalterlicher Baugewohnheiten kündigt sich in der
Detailausführung (Eingangsportal, kombinierte Pult- und Sattelgaube) bereits die
sachliche Architektur der Moderne an.
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Sanierungskonzept:
In Ergänzung zum Ratssaal im Obergeschoss wurde der separat erschlossene und zuletzt leer
stehende ehemalige Wiegeraum in Erdgeschoss zu Aufenthalts- und Veranstaltungszwecken
umgenutzt. Er dient auch als barrierefreier Ausweichraum für Menschen mit Gehbehinderung.
Die Errichtung eines kleinen Erweiterungsbaus ermöglichte die interne Verbindung des
Wiegeraums mit den übrigen Räumlichkeiten im Obergeschoss. Im dem Anbau ist die neue
Toilettenanlage und ein Behinderten-WC untergebracht.
Das Bruchsteinmauerwerk des Wiegeraumes blieb sichtbar erhalten und wurde im maschinellen
Trockenspritzverfahren verfugt. Der Rohboden aus Estrich wurde mit historischen
Sandsteinplatten aus Zweitverwendung belegt. Das äußere Erscheinungsbild wurde durch
Rekonstruktion der Tore, Türen, Dacheindeckung und der restauratorisch belegten
Fassadenfarbigkeit wieder hergestellt. Aus Kostengründen mussten die unpassenden
Holzfenster erhalten bleiben, wobei die Flügel eine neue Verglasung mit der ursprünglich
vorhandenen Sprossenteilung erhielten.
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